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Elektronische Aussenanzeigeschriften 2012

 

Lindinger    Runde

Die frontalen und seitlichen Fahrtziel-Anzeigen an Bussen, Straßen- und U-Bahnen bestanden ursprünglich aus austauschbaren Schildern. Sie wurden von bedruckten Rollen-Bändern abgelöst, die eine schnelle Anpassung bei Einsatz der Fahrzeuge auf anderen Linien durch den Fahrer ermöglichten. Von großem Vorteil war die exakte Druckqualität der Schriften, von Nachteil das häufige Reißen der Bänder. Mit dem Aufkommen elektronisch gesteuerter Leuchtdioden-Anzeigen wurde dieser Nachteil behoben kam es zu einem dramatischen Verfall an guter Lesbarkeit und Schönheit. Ein Buchstabe muss in einem Raster von, aus ökonomischen gründen, wenigen Lichtpunkten erstellt werden. Das gelingt bei den senkrechten und waagrechten Teilen eines Buchstabens gut, die vielen schrägen und runde Teile im ABC geraten auf Grund des sich ergebenden äußerst unruhigem Zick-Zack allerdings eher zu Karikaturen.

LD hat sich dieser undankbaren Aufgabe angenommen, um die Lesequalität in Rahmen des Möglichen anzuheben.  



Das gelingt umso besser, je grösser die Schrift ist, weil dann mehr Leuchtpunkte pro qcm zur Verfügung stehen. Doch selbst bei den größeren Schriften gelingt dies nur mittels zahlreicher mehr oder minder offensichtlicher Gestaltungstricks: Die zwar unschöne, aber viel dem Zeilenabstand oder den Schriftgrößen zugute kommenden Kürzung der ohnedies im Verhältnis zu den Oberlängen seltenen Unterlängen, die bei den Druckschriften übliche Dickendifferenzierung von Senkrechten und Waagrechten, was allerdings erst möglich wird, wenn für die Senkrechten Strich- bzw. Balkendicke mehr als ein Pixel zur Verfügung steht, Beachtung und gestalterische Ausnutzung der Lichtüberstrahlungseffekte.

Generell kann man feststellen, dass fast alle Verkehrsbetriebe der irrigen Annahme unterliegen, dass die Fernwirkung der Buchstaben umso größer wäre, je fetter sie sind. Der Zwischenraum und das Umfeld wird dem völlig geopfert.