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Stadtbahn Hannover 1972-74

 

Lindinger   Kusserow

Mit der Stadtbahn Hannover wurde eine neue, kostengünstigere Mischform für den schienengebundenen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eingeführt: Als U-Bahn im Zentrum unterirdisch und oberirdisch außerhalb als Strassenbahn. Die 260 von LD gestalteten, grünen Fahrzeuge der Hannoverschen Verkehrsbetriebe ÜSTRA prägen seit 40 Jahren das Stadtbild Hannovers, auch wenn inzwischen zwei andere Fahrzeugserien dazu gekommen sind. Die von LD vorgeschlagene grüne Außenfarbe stand damals in krassem Gegensatz zu dem in allen deutschen Städten seit den zwanziger Jahren üblichen Elfenbeingelb der Strassenbahnen und Busse. Lediglich Berlin, Hamburg, Bremen und München ergänzten das Creme mit Rot bzw. Blau.  Es war auch deshalb so prägend, weil das Verkehrsunternehmen auf Anraten von LD das Grün als Corporate Color akzeptierte (siehe Wahlleiste links>Kommunikation>Corporate Design) und somit auch die Busse und Haltestellen das Grün verbreiteten. Relativ rasch verschwand das Elfenbein auch bei den anderen Städten. Eine Reihe der weiteren Designinnovationen dieses Fahrzeugs, die jeweils bei neuen Serien bis 1990 entstanden, übernahm die Fahrzeugindustrie, wurden Standard in Europa:



Nutzung des dunklen Frontscheibenhintergrundes für ideale Präsentation weißer Zielanzeigen anstatt der bis dahin üblichen seperaten, weißen Anzeigefelder / Eine ebene Innendecke durch Einsatz ausgeschäumter Sandwichplatten anstelle der bis dahin üblichen vorgespannten, gewölbten Decken aus Faserplatten mit Deckleisten / ein diagonaler, fließender Übergang der Decke in die Seitenwand anstelle der bis dahin üblichen Voutenkästen / Blendungsfreie Alu-Leuchtengitter anstelle der bis dahin üblichen, brandgefährteten, milchigen Makrolon-Abdeckungen (1985) /Die weitgehend unsichtbare Befestigung der Innenteile / Eine durchsichtige, gläserne Fahrerraum-Rückwand anstelle der bis dahin üblichen undurchsichtigen /  Gross- und Kleinschreibung der Fahrgastinformationen / Interessanterweise haben sich hier die für Hamburger Hochbahn 1960 entworfenen GFK-Sitze, die dort bald wieder wegen Vorbehalte gegen Kunstledersitze getauscht wurden,  unbeanstandet über 40 Jahre fast ohne Beschädigungen gehalten.    Waggonbau LHB und DÜWAG Düsseldorf