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U-Bahnwagen DT 8.1 Stuttgart 1979-84
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Lindinger Kusserow Sipek Staubach Weinert |
Der DT.8 stellt den Übergang der Strassenbahnen zu den Stadt-Bahnen in Stuttgart dar. Um die neuen viersitzigen Wagen gegenüber den das Stuttgarter Strassenbild beherrschenden schmalen dreisitzigen Wagen nicht störend breit erscheinen zu lassen, hat LD den Seitenwandknick, der sonst üblicherweise bei der Fensterunterkante liegt, ab Fußboden beginnen lassen. Dadurch waren bündige und trotzdem ebene Türblätter möglich. Eine weiteres, seither viel kopiertes Novum waren die ovalen Türfenster. Einerseits waren sie Resultat des dem Wagendesign zugrunde gelegten Formenprinzips, andererseits Folge der beabsichtigten Auffälligkeit der Türen für die auf den Bahnsteigen Wartenden. Im Gegensatz zur heutigen Zeit durften damals noch drei Vorläufer gebaut werden, die wertvolle Erfahrungen für die Serienkonstruktion lieferten. Anstelle durchgehender Dachblenden wählte LD nur örtlich notwendige für die Klimageräte. LD entwickelte hier die GFK-Bauweise des Hamburger Entwurfs von 1960 und des Hannoverschen von 1973 weiter, besonders hinsichtlich der angestrebten Unsichtbarkeit der Verschraubungen der Bauteile. Ebenso wurde die plane Decke wie in Hannover wesentlich verfeinert. Völlig neu und vielfach kopiert war 30° schräge Voute, die ohne merkliche Absätze und Rücksprünge Decke und Seitenwand verband. |
Der gewählte Winkel war der günstigste Kompromiss zwischen dem nötigen Volumen für Kabelführungen und der Lesbarkeit von Fahrgastinformationen oder Werbung auf den Vouten. Überraschend war der grösszügige Raumeindruck im Vergleich zu dem damals üblichen Stangenwald im Inneren der Strassen- und U-Bahnen, der sich dadurch ergab, dass man auf jeden Sitzrücken eine Deckenhaltestange montierte. Die weiträumige Wirkung ergab sich dadurch, dass Haltestangen es hier nur noch im Eingangsbereich gab und ansonsten nur ovale Halteschlaufen an denen bis zu fünf Stehende Halt finden. Schon bei der zweiten Serie entwickelte LD blendungsfreie Leuchtraster aus Aluminiumlamellen, um die bei Bränden nicht unproblematischen traditionellen Makrolonabdeckungen zu ersetzen. In Anlehnung an das äußere, tradierte Gelb wurde ein olivgrüne Polstertdesign entwickelt und in Kontrast dazu ein rötliches Bau für die auffälligen Haltemöglichkeiten gesetzt. Ähnlich wie bei den vorangenangenen LD-Entwürfen in Hamburg und hannover wurde auch hier der Fußbodenbelag rund in die Seitenwand hochgezogen (leichtere reinigung, geringere Korossion) Waggonfabrik Düwag Düsseldorf (heute Siemens) |