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Schreibmaschinenschrift für Olivetti 1970
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Herbert und Meret Lindinger |
Auf Anregung und dank der Koordination von Hans von Klier, Leiter Corporate Design bei Olivetti in Mailand, entstand diese Schrift kurz vor der Entwicklung der elektronischen Schreibmaschine. Erst diese konnten mit den traditionellen Schriftsetzereien, die jedem Buchstaben seinen eigene Breite geben dem M und W am meisten, dem i und l am wenigsten - gleich- ziehen: eine wesentliche Voraussetzung für ein ausgeglichenes, ruhiges Schriftbild und damit für ein leichtes und störungsfreies Lesen. Die mechanische Schreibmaschine erlaubte hingegen nur gleichbreite Schritte von einer Letter zur anderen. Deshalb wurden fast hundert Jahre lang nur Serifen-Schriften entworfen, die durch Quetschungen des m und w deren natürliche Breite reduzierten und durch übermäßig lange Serifen an den schmalen Buchstaben deren zu große Leerräume einigermaßen kompensierten. |
Bei der Schrift von H. und M. Lindinger wurde zur Vermeidung von Serifen den schmalen Buchstaben i und l ein Aufwärtsschwung verliehen, wie er in der Handschrift üblich ist. Weil der Entwurf mehr an der hfg Ulm als anschließend in Frankfurt entstanden ist, erhielt er im Olivetti-Werk in Ivrea den Namen „ulm“.
Der Übergang von der Mechanik zur Elektronik vollzog sich auch in dieser Industrie dramatisch schneller als zu erahnen war. Für Olivetti, das mit seinen Pionierleistungen in Firmenarchitekur, Produktdesign, Grafik und dem Interior seiner internationalen Verkaufsläden dem modernen Design zum Durchbruch verhalf, brachte er den Niedergang. |